Talking Purpose - Wirtschaft neu denken

Talking Purpose - Wirtschaft neu denken

good24: Wie Dirk Lenz die Milliardenprovisionen der Versicherungsbranche in GoodCents verwandeln will | #30

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Mein Gast heute ist Dirk Lenz, Co-Founder von good24, aus Meerbusch, einem Sozialunternehmen, dessen Mission es ist, Menschen dazu zu befähigen, aktiv und ohne finanziellen Aufwand einen Beitrag für die dringenden Fragen unserer Zeit zu leisten.

Die Idee ist clever, denn good24 wirbt damit, dass sie von jeder Maklerprämie 10 Euro in GoodCents umwandeln, über deren Verwendung in Art einer Gamification der Versicherte auf Basis einer von good24 getroffenen Vorauswahl entscheiden kann. Dirk verwendet also das Geld, was andere Makler zum Teil in Amazon- oder About You-Gutscheinen als Werbemittel für ihre Versicherungen einsetzen, dafür Gutes zu tun und verdient sich sein Marketing über die Kommunikation seines Konzeptes und den Sozialansatz. Dass er trotzdem gut verdient, ist für Dirk selbstverständlich, genauso wie, dass seine Bücher vollständig transparent sind und alle Gewinne weitergegeben werden an die geförderten Projekte wie z.B. sein Herzensprojekt „Tausche Bildung gegen Wohnen“.

Das Konzept findet Anklang und auch die ersten namhaften Unternehmen, bzw. andere Sozialunternehmen wie Viva con Agua, Ashoka oder die gemeinnützige GmbH Antropia haben bereits ihren Bestand an good24 übertragen.

Erfahrt im Podcast warum für Dirk im Sozialunternehmertum Vertrauen die stärkste Währung ist, warum der chinesische Spruch „Wer nach draußen will, muss durch die Tür gehen“ sein Leben verändert hat und vor allem was ihn, den seit 30 Jahren erfolgreichen klassischen Versicherungsmakler bewogen hat, good24 zu gründen und wohin er das junge Start-Up führen will.

Erlebt im Gespräch einen Gründer, der sich der Herausforderungen seiner Branche sehr bewusst ist, keine Fragen scheut und entschieden ist, die Regeln des Marktes neu zu schreiben.

Zentek: Wo steht der „Recyclingweltmeister Deutschland“ heute? | #29

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Mein Gast in dieser Folge ist Stephan Schnück, Chief Product Officer der Zentek Gruppe aus Köln, einem mittelständischen Unternehmen das seit 1995 die fachgerechte Entsorgung branchenspezifischer Abfälle betreibt und heute rund 180.000 Kunden schwerpunktmäßig im Bereich B2B aber auch im Bereich B2C bedient.
Mit Stephan spreche ich über die Möglichkeiten und Limitationen der Kreislaufwirtschaft aus Sicht eines überregionalen Entsorgungsbetriebs. Dabei räumt Stephan im Podcast mit falschen Vorstellungen auf, wie z.B. der, des Recycling-Weltmeisters Deutschland (12% Recycling in Deutschland versus z.B. 30% in den Niederlanden oder 24% in Belgien) oder der Idee, dass Bio-Kunststoffe einen nennenswerten Beitrag zur Reduzierung unseres Abfallproblems leisten können.
Im Gespräch zeigt Stephan auf, was wirklich wichtig wäre, um zu einer Kreislaufwirtschaft zu gelangen. In erster Linie fordert Stephan mehr Transparenz über die eingesetzten Verpackungen, denn eines der größten Hindernisse im Recycling stellen Verbundstoffe da, deren Verwertung durch fehlende Möglichkeiten der Identifikation der Ursprungsmaterialien und fehlende Möglichkeiten zur Trennung der Materialien begrenzt ist.
Deutliches Entwicklungspotential sieht Stephan dagegen im Ausbau unseres Pfandsystems. Hier stehen die vielen individuellen Flaschenformen einem Effizienzgewinn im Weg, denn lange Fahrten mit Leergut belasten die Umwelt. So gibt es z.B. nur in 2 Bundesländern eine Abfüllung für Milch, was unweigerlich bedeutet, dass die Milch in allen anderen Bundesländern lange Wege hinter sich bringen muss, genauso wie das Leergut, wenn es den Rückweg zum Abfüller antritt.
Noch schlechter fällt allerdings die Bilanz bei Einwegglas aus. „50% des gesamten ökologischen Fußabdrucks eines Marmeladenglases macht nur das Glas aus“ so Stephan im Podcast. Eine Normung der verwendeten Gläser auf einige wenige Formate und die Entwicklung eines Pfandsystems könnte hier Abhilfe schaffen.
Eine wichtige Initiative zur Reduzierung der Müllberge sieht Stephan auch im großflächigen Ausbau der Unverpackt-Angebote wie sie z.B. das Berliner Start-Up Sackworks betreibt, das ein System entwickelt hat, das bei gleichen Kosten und selbstverständlich unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen die Ware auf die Fläche bringen will.
Erlebt mit Stephan einen Experten der Abfallwirtschaft, der mit seinem Unternehmen Vordenker und Macher sein will und über Ideen und Konzepte zum Aufbau einer umfassenden Kreislaufwirtschaft beitragen will.

traceless: Wie zwei Gründerinnen die Welt von Plastik befreien wollen | #28

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Mein Gast in dieser Folge ist Johanna Barre, die zusammen mit Anne Lamp das „Circular Bio-Economy Startup“ traceless gegründet hat.
Im Podcast sprechen wir darüber, warum biologisch abbaubares Plastik ist nicht halb so gut ist wie sein Ruf, warum deshalb für traceless die Messung der gesamten LifeCycle-Analyse entscheidend ist und warum die Gründerinnen in der Kreislaufwirtschaft den erfolgversprechendsten Lösungsansatz für ein Leben innerhalb der planetaren Grenzen sehen.
Johanna berichtet von ihrem Investorenteam bestehend aus B Value, Planet A Ventures und HTGF und warum sie und Anne froh sind, gerade diese Investoren an Board zu haben.
Außerdem erklärt Johanna uns im Podcast, was traceless mit einer Kastanie gemein hat, warum die Folie sich zwar nach 2-9 Wochen rückstandslos zersetzt und trotzdem die gleichen Funktionen wie Plastik bietet und verrät, dass mit OTTO als erstem Kunden ein engagierter Mitstreiter auf dem Weg zu einer Zukunft ohne Plastik-Verschmutzung gewonnen werden konnte.
Erlebt im Podcast eine sehr engagierte, sympathische und weitsichtige Gründerin, die sich dem Ziel verschrieben hat, einen großen Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu leisten und damit zur Reduzierung der weltweiten Plastikverschmutzung und Ressurcenverschwendung beitragen will.

fritz-kola: Fritz gegen Goliath | #27

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Mein Gast ist in dieser Folg ist Mirco Wiegert, Gründer und Geschäftsführer von fritz-kola, der zusammen mit seinem Mitgründer Lorenz Hampl als Student auf die verwegene Idee kam, es mit einem der größten Konzerne der Welt aufzunehmen, ganz nach dem Motto „Fritz gegen Goliath“.
So heißt auch das Buch, dass Mirco er vor kurzem auf den Markt gebracht hat und mit dem er nach der Trennung von Lorenz zum einen diesen Abschnitt beenden wollte, vor allem aber auch andere Menschen inspirieren möchte, ihre Ideen umzusetzen, selbst zu gründen und das Unmögliche möglich zu machen.
Die Gründung mit 7.000 Euro Kapital ist heute für die meisten Investoren-geförderten Start-Ups nicht mehr denkbar. Und doch haben die Gründer es volle 5 Jahre ohne Fremdfinanzierung geschafft und damit den entscheidenden Beweis der Tragfähigkeit des Unternehmens aus eigenen Mitteln geliefert.
Wir sprechen darüber, wie die Gründer aus dieser Idee ein tragfähiges Unternehmen geschaffen haben, warum Mirco sich trotz lukrativer Übernahmeangebote dafür entschieden hat, bei Fritz-kola zu bleiben und was seine drei besten Tipps für andere Gründer sind.
Einen starken Erfolgsfaktor sieht Mirco in der Konzentration auf das Wesentliche. Viel Geld eröffnet viele Möglichkeiten, die nicht unbedingt alle zielführend sind.
Auch in Sachen Marke setzt fritz-kola auf Beständigkeit. Rund um den Kern „wach“ hat die Marke in fast zwei Jahrzehnten immer wieder auf sich und die eigene Haltung aufmerksam gemacht. Und das alles mit mehr Koffein für den echten Kick – „denn mit mehr Koffein scheppert und knallt es besser“ so Mirco im Podcast.
Erfahrt von Mirco selbst die Hintergründe zu dem vielfältigen sozialen Engagement des Unternehmens in Aktionen wie der Kooperation mit dem 1. FC St. Pauli unter der Überschrift „gemeinsam gegen rechts“ oder dem intensiven Aufruf zur Europawahl, mit dem Ziel politischen Extrempositionen die Bühne zu nehmen.
Mirco zeigt aber auch auf, wo seiner Meinung nach die Grenzen der unternehmerischen Einflussnahme liegen, wo es staatlicher Regulatorik bedarf – auch wenn man als Unternehmer nicht immer begeistert darüber ist – und wo der demokratische Prozess den Weg weisen soll.
Erfahrt im Podcast wieviel „David gegen Goliath“ nach fast 20 Jahren noch im Unternehmen lebt und was die weiteren Ziele und Herausforderungen von fritz kola sind. Erlebt mit Mirco einen Unternehmer, der seine unternehmerischen Gestaltungsmöglichkeiten voll ausnutzt, für den Verantwortung kein Buzz-Wort ist und der auch dazu stehen kann, dass nicht alle Aspekte des Unternehmertums ihm gleichermaßen in den Schoß gefallen sind.

Ecosia: Die Suchmaschine, die Bäume pflanzt | #26

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Das Ziel ist groß – aber erreichbar – so Christian Kroll, Gründer und Geschäftsführer von Ecosia, der Suchmaschine, die Bäume pflanzt, wie sie liebevoll von ihren Usern genannt wird.
1.000 Milliarden Bäume müssten auf der Welt gepflanzt werden, erklärt Christian im Podcast, um die Klimakatastrophe aufzuhalten. Ecosia will mit einigen Milliarden Bäumen einen nennenswerten Beitrag davon beizusteuern.
Über 130 Millionen Bäume konnte Ecosia in den 12 Jahren der Unternehmensgeschichte bereits pflanzen. Denn statt die Gewinne zu maximieren, nutzt das Unternehmen seine Einnahmen, um davon wichtige Aufforstungsprojekte in der ganzen Welt zu unterstützen. Und damit das auch langfristig so bleibt, haben er und sein Mitgesellschafter Tim Schumacher das Unternehmen 2018 an die Purpose Stiftung übergeben, die seitdem Eigentümer des Unternehmens ist. Christian und Tim führen zwar weiterhin die Geschäfte des Unternehmens, können aber keine Gewinne mehr entnehmen und vor allem kann niemand den Gewinnverwendungszweck von Ecosia ändern.
Im Podcast erklärt Christian warum Ecosia eine Art Werbeagentur und Business Modell für Bäume ist, warum Bäume den Menschen so viel mehr bringen als CO2-Reduktion und warum man Menschen nur für die Pflege und den Schutz von Bäumen bewegen kann, wenn die Bäume auch einen Beitrag dazu leisten, die eigenen existentiellen Bedürfnisse zu befriedigen.
Christian bedauert im Podcast, dass Europa es versäumt hat, einen eigenen starken digitalen Player aufzubauen. Heute sind wir vom Goodwill Amerikas abhängig – das hätte nicht passieren müssen. Aber – so Christian – bei diesen Themen stehen wir uns häufig selbst im Weg: So lehnen Ministerium die Standardeinstellung „Ecosia“ ab, da sie einer Wettbewerbsverzerrung gleichkommen würde.
Sehr deutlich macht Christian im Podcast auch, dass wir alle Kräfte bündeln müssen, wollen wir die Katastrohe noch abwenden: Denn wer heute noch von „Klimaneutralität“ spricht, greift aus seiner Sicht viel zu kurz. „Wir brauchen heute nicht 100 % Kompensation, sondern 200% oder am besten 1000%, um die Klimakatastrophe abzuwenden.“
Erleben Sie im Podcast einen sehr engagierten Gründer und Geschäftsführer, der sein Wirken dem Klimaschutz verschrieben hat und noch sehr große Ziele hat – mit Ecosia, aber auch damit, als Vorbild für andere zu agieren.

Yook: Klimaschutz für Onlineshops - minimaler Aufwand, maximale Wirkung | #25

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Mein Gast in dieser Folge von ‚Talking Purpose – Wirtschaft neu denken‘ ist Varena Junge, die zusammen mit Antoine Verger das Hamburger Start-up Yook gegründet hat, das den Kunden von Online-Shops über ein Plug-In die Möglichkeit bietet im Moment der Kaufentscheidung ihren CO2-Foodprint zu kompensieren.
„Denn echter Klimaschutz ist herausfordernd. Mit jeder noch so kleinen Alltags-Entscheidung können wir einen positiven Beitrag zum Erhalt unseres Planeten leisten – oder das genaue Gegenteil bewirken.“ so Varena im Podcast. „Wir von Yook wollen das ändern, wir glauben an die klimafreundliche Zukunft des Online-Handels. Mit einem simplen Tool, das Online-Händler*innen und vor allem Konsument*innen einfachen und effektiven Klimaschutz auf Knopfdruck ermöglicht.“
Erfahrt im Podcast wie Yook es möglich macht, Kaufentscheidungen transparent zu machen, warum die Gründer auf Aufklärung statt auf Moral und Vorschriften setzen und warum Varena überzeugt ist, dass sich über den Druck der Konsumenten und die erweitere Regulatorik in der Wirtschaft sehr viel ändern wird in den nächsten Jahren.
Wir sprechen im Podcast darüber, warum unsere täglichen Kaufentscheidungen der viel größere Hebel für den Umweltschutz sind, als die einmalige Umstellung unseres Stromlieferanten, warum Aufforstungsprojekte unmittelbar wirken und ein wichtiges Mittel sind um die großen Kippmomente der Klimakatastrophe zu verhindern und warum gerade in diesem Bereich die schwarzen Schafe der Branche viel Gutes verhindern.
Varena erläutert, wie es überhaupt möglich ist, für einen bunt-gemischten Warenkorb einen verlässlichen CO2 Footprint zu ermitteln und warum gerade im Klimaschutz jeder einzelne Beitrag hilft.
Erlebt im Gespräch eine visionäre Gründerin, die anpacken und verändern will und ihre Schaffenskraft seit 15 Jahren für den Klimaschutz einsetzt. Und vielleicht ist Yook ja auch für euren Online-Shop eine Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten (s. Shownotes).

AHO.BIO: Super Foods - Nachhaltig, wertgetrieben und gerade deshalb erfolgreich | #24

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Mein Gast in dieser Folge ist Jannis Birth, der zusammen mit Alexander Wies 2020 das Super Food Start-up Aho.Bio gegründet hat, das nachhaltige Super Foods aus Ursprossen herstellt und damit einen starken Impuls in Richtung gleichermaßen nachhaltige wie gesunde Ernährung geben will.
Jannis, der schon im Studium auf eine vegane Ernährungsweise umgestellt hat und Alexander haben während ihres dreijährigen Aufenthalts auf einer Südsee-Insel von den Ureinwohnern gelernt, wie man traditionell Korn anbaut und Nahrung daraus herstellt. Inspiriert von einem 100 Jahre alten Rezept, dass Jannis zufällig im Rahmen seines Philosophiestudiums entdeckt hat, begannen die beiden zurück in Deutschland ihre eigenen nachhaltigen Super Food-Kräcker herzustellen. Grundsätzlich überzeugt von der Idee von Super Foods, war ihr Ziel nachhaltige Alternativen zu schaffen, bei denen die Rohwaren nicht tausende von Kilometern unterwegs sind.
Erfahrt im Podcast was das besondere ist an diesem jungen Food Start Up, das bei der Höhle der Löwen abgelehnt wurde und trotzdem am Ausstrahlungstag so viel Umsatz erzielt hat, wie die Gründer sich an Investitionskapital erhofft hatten. Erfahrt auch, was das Besondere am Oberkulmer Rotkorn ist und warum es schwierig ist, den steigenden Bedarf zu sourcen und warum es ein großes Glück für die beiden Gründer ist, in nur 24 Kilometern Entfernung von ihrem Produktionsort den letzten Landwirt zu treffen, der noch das Wissen und die Erfahrung hat, Leinsamen anzubauen.
Lasst euch von diesem gleichermaßen kompetenten wie visionären Gründer zum einen in Bezug auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten challengen und zum anderen inspirieren für ein Denken in nachhaltigen Wirtschaftsstrukturen. Denn so Jannis im Podcast: „Wir machen alles das, wovor die Wirtschaft Angst hat und wollen zeigen, dass wir langfristig damit Erfolg haben. Ich glaube, dass gesehen werden muss, dass nachhaltige, wertegetriebene Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich sind. Denn erst dann wird sich wirklich etwas verändern.“

Return on Meaning: Warum die Achtsamkeit des Einzelnen ein Katalysator für gelebten Corporate Purpose ist | #23

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Mein Gast in der 22. Folge unseres Podcasts ist Dr. Svea von Hehn, Partnerin und Gründerin der Unternehmensberatung RETURN ON MEANING.
Purpose wird zumeist auf Unternehmensebene diskutiert. Svea von Hehn zeigt im Podcast auf, warum die Achtsamkeit des Einzelnen eine wichtige Voraussetzung ist, um im Unternehmen einen Purpose nachhaltig zu installieren. Sie vertritt die These, dass Achtsamkeit den Boden bereiten kann, sich mit Fragen wie „Warum gibt es diese Organisation“ und „Was machen wir hier eigentlich wie und ist das sinnvoll für alle beteiligten Stakeholder?“ auseinanderzusetzen.

Achtsamkeit erhöht das Mitgefühl
Bei regelmäßig durchgeführten Achtsamkeitstechniken stellt sich die Erkenntnis ein, dass unser Handeln in größeren Zusammenhängen steht, d.h. dass Dinge in gegenseitiger Abhängigkeit existieren. In der Konsequenz erscheint nachhaltiges Wirtschaften, auch im Sinne des Gemeinwohls anderer Länder und Stakeholder, die bisher nicht berücksichtigt wurden, notwendig.
Damit – so Svea im Podcast – kann Achtsamkeit auch das Mitgefühl erhöhen. Mitgefühl ist ein dem negativen Folgen des Handelns zugewandter, aber kraftvoller Zustand, dessen Ziel es ist, Missstände zu beenden. Da Organisationen die Möglichkeit haben, Missstände vorausschauend zu verhindern oder aktiv zu verändern, birgt die Etablierung einer „caring culture“ in Organisationen die Möglichkeit eines neuen Wirtschaftens.
Durch die Erweiterung des Kreises der Anteilnahme durch Achtsamkeitstechniken erkennt der Mensch, dass sein Handeln Folgen hat, die nicht für alle Stakeholder günstig sind. Das wiederum erhöht die Chance für Organisation vom Ego-System in ein Eco-System kommen.

Tipps fürs Arbeiten im Home Office
Dranbleiben lohnt sich, denn gegen Ende des Gespräches gibt Svea konkrete Tipps für mehr Achtsamkeit vor dem Hintergrund der grassierenden Bildschirm-Fatigue und der Doppelbelastung von Home Office, Home Schooling und der fehlenden Interaktion mit Kollegen und Geschäftspartnern.

Viva con Agua: Wasser für alle mit Carolin Stüdemann | #22

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Mein Gast ist Carolin Stüdemann, Geschäftsführender Vorstand beim gemeinnützigen Verein Viva con Agua aus Hamburg-St.Pauli, dem Verein, der sich seit 2006 weltweit für den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt.
Erfahrt im Podcast warum Viva con Agua auf jede Menge positiven Aktivismus setzt und die universellen Sprachen Musik, Sport und Kunst nutzt um das Ziel „Wasser für alle“ zu erreichen, was sich hinter der WASH-Formel verbirgt und welchen Stellenwert die Social Impact Unternehmen Viva con Agua und Goldeimer im Rahmen der Zielerreichung haben.
Wir sprechen auch über den Beitrag, den Viva con Agua im Kampf gegen Corona leistet und welche Herausforderungen dies für den Verein bedeutet. Und wir erfahren, am Beispiel von Carolin selbst, welche besondere Bedeutung Schulprojekte für die Arbeit des Vereins haben und wie sie selbst über ein solches Projekt zu Viva con Agua gekommen ist.
Dranbleiben lohnt sich, um auch Carolin’s begeisterten Bericht über eines ihrer Lieblingsprojekte den „John Rig“ in Äthiopien nicht zu verpassen.
Erlebt mit Carolin eine super engagierte Geschäftsfrau mit großer Leidenschaft und Kompetenz für soziale Projekte und einer visionären Sicht auf die Probleme unserer Welt.

Werner & Mertz: Warum Greenwashing zu Vertrauensverlusten führt | #21

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Mein Gast in dieser Folge ist Timothy Glaz, Leiter Corporate Affairs bei Werner & Mertz, einem der Öko-Pioniere im Bereich der Wasch- und Reinigungsmittel.
Erfahrt im Podcast, warum für Werner & Mertz unternehmerisches Handeln kein Widerspruch sein muss zu ökologisch sinnvollem Handeln, warum Greenwashing zu Vertrauensverlusten führt und warum Timothy Glaz überzeugt ist, dass wir ohne Regulatorik nicht zu mehr Nachhaltigkeit kommen werden.
Die Marke Frosch wurde als eine der ersten Öko-Marken Deutschlands als Reaktion auf den Reaktorunfall in Tschernobyl entwickelt und ist seit nunmehr knapp 40 Jahren Vorreiter und Marktführer im Bereich der ökologischen Wasch- und Reinigungsmittel.
Frosch setzt dabei, u.a. mit der „Initiative Frosch“ auf Ergebnisse, die umsetzbar sind und in den Markt kommen. Denn – so Glaz im Gespräch – für das Unternehmen Werner & Mertz war immer klar, dass ökologische Produkte genauso gut funktionieren müssen, wie konventionelle.
Werner & Mertz sieht in Kreislaufwirtschaft, den entscheidenden Baustein für mehr Nachhaltigkeit. Glaz fordert deshalb mehr Regulatorik, z.B. durch eine Deckelung des Ölpreises nach unten oder durch Subvention des Preises von Recyclat, damit ein graues Abflussrohr nicht günstiger aus Neumaterial gefertigt werden kann, als aus Recyclat.
Werner & Mertz hat sich auch nicht gescheut mit ihrer Initiative die Wettbewerber anzusprechen, um sie für mehr Kreislaufwirtschaft zu gewinnen. Die Resonanz war ernüchternd: zu teuer, nicht sicher oder farbliche Abweichungen, die das Marketing nicht akzeptiert, waren Argumente gegen das Verfahren.
Aber Werner & Mertz konnte mit ihrer Initiative auch große Erfolge verbuchen. Ihr Flaschenlieferant Allpla z.B. wurde zum größten Hersteller mit Recyclat.
Aber Glaz macht auch deutlich, dass ihr Weg kein einfacher ist. Er erfordert Durchhaltevermögen und das Denken in neuen Dimensionen. „Wir brauchen einen Bewusstseinswandel, weg von der Selbstoptimierung hin zum Denken in Wertschöpfungsketten. Die Wirtschaft hat einen geradezu zwanghaften Hang zum Denken in einfachen Lösungen, mit denen nachhaltiges Wirtschaften nicht möglich ist.“
Das Nachhaltigkeit und profitables Wirtschaften möglich sind, zeigt sich bei Werner & Mertz aber deutlich: Die Bemühungen zahlen sich am Markt aus. Glaz: „Der Verbraucher weiß bei uns, dass wir – egal welches Produkt sie von uns kaufen – alle Faktoren, die relevant sind für die Umwelt bedacht haben. „Die haben sich meinen Kopf zerbrochen“ ist das ganzheitliche Nachhaltigkeitsversprechen von Frosch.“ Seit 2002 ist Frosch „Most trusted brand“ bei Haushaltsreinigern.
Warum Werner & Mertz trotzdem keinen ausformulierten Purpose hat und welchen Begriff das Unternehmen stattdessen verwendet und warum bei Werner & Mertz erst gegackert wird, wenn das Ei gelegt ist, das und vieles mehr erfahrt ihr in dieser Folge unseres Podcasts.

Über diesen Podcast

Herzlich Willkommen zu „Talking Purpose – Wirtschaft neu denken“, dem Podcast rund um nachhaltig erfolgreiche Unternehmens- und Markenführung.

Wir wollen mit dem Podcast spannende Insights und Wissen rund um Corporate Purpose vermitteln, mit falschen Vorstellungen und Mythen aufräumen und vor allem mehr Unternehmen motivieren, das Streben nach Profitabilität mit ökologischer und sozialer Verantwortung zu verbinden.

Mit meinen Gästen diskutiere ich, wie sie die ersten Schritte in Richtung nachhaltiges Wirtschaften gegangen sind, welche Hürden sie dabei nehmen mussten und welche Erfahrungen sie auf dem Weg zu einer neuen Form des Wirtschaftens gemeistert haben.

In den Gesprächen erhaltet ihr Einblicke und konkrete Hinweise für die eigene Praxis von Unternehmen für Unternehmen. Lasst euch inspirieren von mutigen Vordenkern, unangepassten Pionieren und Machern, die zeigen, welche vielfältigen Beiträge purpose-orientiertes Wirtschaften leisten kann.

Dr. Annette Bruce ist Gründerin und Geschäftsführerin der Strategieberatung Creative Advantage aus Hamburg, sowie Gründerin der Bio-Teemarke United by Tea (www.unitedbytea.de)

von und mit Creative Advantage – Dr. Annette Bruce

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