Das Lieferkettengesetz in Theorie und Praxis – sowie alles, was Sie dazu wissen müssen | #17
Das Lieferkettengesetz in Theorie und Praxis – sowie alles, was Sie dazu wissen müssen
In der 17. Folge von „Talking Purpose – Wirtschaft neu denken“ sind Andrea Bury, Gründerin und Geschäftsführerin des B Corp-zertifizierten Impact-Start-Ups Abury und Bodo Schulze, Head of Social and Environmental Impact bei der Neu.Land GmbH bei mir zu Gast.
Im Podcast sprechen wir über das Lieferkettengesetz und alles, was Sie heute dazu wissen müssen. Bodo Schulze, der sich im Rahmen seiner Arbeit für das B Corp-Movement mit dem Lieferkettengesetz beschäftigt, erläutert, warum wir dieses Gesetz zur Einhaltung von Menschenrechten brauchen, was der Gesetzesentwurf für Unternehmen bedeutet und welche Veränderungen sich der Gesetzgeber und die Unterstützer von diesem Gesetz erhoffen. Darunter fallen insbesondere Themen wie: das Verbot von Kinderarbeit, gerechte Entlohnung, Arbeitssicherheit und Umweltschutz.
Von Andrea Bury erfahrt ihr, was das Lieferkettengesetz in der Praxis für ein Unternehmen wie Abury bedeutet und welchen Beitrag die B Corp Zertifizierung zur Umsetzung des Lieferkettengesetzes leisten kann. Abury kauft in Südamerika, Indien und Nordafrika stylische Accessoires bei einheimischen Produzenten ein und verkauft diese auf dem heimischen Markt.
Uns dreien gemeinsam ist das Engagement für das B Corp Movement, eine gemeinnützige Bewegung, die sich mit ihren knapp 4.000 zertifizierten B Corps in über 70 Ländern und 150 Branchen weltweit für einen Wechsel vom Shareholder- zum Stakeholder-Kapitalismus einsetzt und in diesem Zusammenhang auch die Entwicklung des Lieferkettengesetzes unterstützt.
Hilfe zur Selbsthilfe
Andrea Bury berichtet im Gespräch von den Anfängen von Abury und der Faszination über die handwerklichen Fähigkeiten der Menschen, deren Arbeit aber nicht entsprechend wertgeschätzt wurde. Gleichermaßen fasziniert ist sie davon, was psychologisch passiert, wenn Menschen keine Geschenke bekommen, sondern in die Lage versetzt werden, über ihre Kompetenzen ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Auch Andrea spricht sich für das Lieferkettengesetz aus und möchte nicht als „Getriebene“ oder „Aktivistin“ gesehen werden, sondern fordert von allen Unternehmerninnen, sich sowohl für eine nachhaltige Wirtschaft als auch für die Arbeitsbedingungen aller ihrer Mitarbeiterinnen einzusetzen.
Das Lieferkettengesetz ist ein Anfang, aber es bedarf noch viel mehr
Im Gespräch wird deutlich, warum das Lieferkettengesetz zwar ein guter Anfang ist, aber insgesamt noch sehr viel mehr unternehmerische Verantwortung gefordert ist, um zu fairen Arbeitsbedingungen für alle und ein Leben innerhalb der planetarischen Grenzen zu kommen.
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