Treedom: Sozialer Impact mit marktwirtschaftlichen Instrumenten | #11
In der neuen Folge unseres Podcasts erfahrt ihr von Jaron Pazi, Geschäftsführer DACH des Sozialunternehmens Treedom wie das Unternehmen mit marktwirtschaftlichen Mitteln Impact schafft. Durch den Online-Verkauf von Bäumen finanziert Treedom auf direktem Weg kleine agroforstwirtschaftliche Projekte in verschiedenen Regionen der Welt. Ihre Mission ist es, nachhaltige Ökosysteme zu schaffen und darüber Kleinbauern mit einer Anschubfinanzierung für das Pflanzen neuer Bäume zu unterstützen. Auf diese Weise will Treedom langfristig Ernährungssicherheit und Einkommensmöglichkeiten für die Kleinbauern garantieren. Von Purpose spricht das Unternehmen nicht. „Als Treedom vor 10 Jahren gegründet wurde, war der Begriff Purpose noch nicht on vogue. Unser Ziel ist es Impact zu generieren. Wir sehen uns deshalb als Impact-Unternehmer mit einer starken Mission.“ erklärt Jaron. Die Idee des Gründers entstand vor gut 10 Jahren beim Spielen von Farmville. Gründer und CEO Federico Garcea stellte erstaunt fest, dass er – damals wohnhaft in Afrika – Geld für virtuelle Bäume ausgibt, genau vor seinen Augen aber diese Bäume in der realen Welt dringend gebraucht würden. Daraus entstand die Geschäftsidee für Treedom, die Garcea zunächst in seinem Heimatland Italien startete. Inzwischen ist Treedom ein internationales Unternehmen, das bereits 1,5 Millionen Bäume gepflanzt hat und damit knapp 90 000 Kleinbauern unterstützt hat. Fast 4000 Unternehmen engagieren sich mit Treedom und die Treedom-Commuity ist auf über 500 000 Menschen angewachsen.
Nur weil ein Unternehmen Bäume pflanzt, ist es kein nachhaltiger Player Erfahrt im Podcast, warum Treedom einen spielerischen Ansatz in der Kommunikation gewählt hat, welcher Aufwand dahinter steckt über Geotacking, 1,5 Millionen Bäume und ihre Besitzer in Verbindung zu bringen und zu halten und wie erfüllend es ist zu sehen, wieviel Mehrwert für die Menschen über das Projekt geschaffen werden kann. Wir sprechen auch über die Gefahr von Greenwashing und das Freikaufen von Umweltsünden. Darf sich ein Unternehmen wie Nestlé das Gewissen erleichtern, indem es bei Treedom Bäume kauft? – Sicherlich nicht, aber vielleicht ist es ein Schritt in die richtige Richtung zu einem nachhaltigeren Geschäftsmodell und ein kleiner Beitrag der sofort wirkt.
Skalieren um des Impacts willen Treedom will mit dem Pflanzen der Bäume neben der ökologischen Katastrophe auch auf die soziale Katastrophe in den betroffenen Gebieten hinweisen. Denn Bäume sind nicht nur ein wertvoller Bestandteil des Ökosystems, sondern auch Lebensgrundlage vieler Kleinbauern, die sich nicht selten selbst um die Existenz bringen, indem sie das Holz ihrer Bäume verkaufen. Um den Impact zu maximieren arbeitet Treedom daran, diesen messbar zu machen und das Modell zu skalieren. Und obwohl inzwischen viele Institutionen Bäume pflanzen: der Bedarf ist nach wie vor groß weiß Jaron Pazi und wirbt dafür, dass es dieses Jahr zum Valentinstag ein Baum statt ein frischer Blumenstrauß sein könnte.
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